Zahnärzteschaft warnt vor tückischen Trends - 05/10/2021

Vorsicht bei Home-Bleaching für die Zähne

Die Zahnärzte in Westfalen-Lippe warnen: Home-Bleaching kann schädliche Folgen für den Zahnschmelz haben.

Zahnaufheller zur Anwendung zu Hause werden bei Verbraucherinnen und Verbrauchern immer beliebter. Werbeversprechen locken mit einfacher Anwendung zu Hause und Begriffen wie „schonend“, „fortschrittlich“ und „natürlich aufhellend“. Das klingt verführerisch, doch die Zahnärzte in Westfalen-Lippe warnen: Die unsachgemäße Anwendung und Vorerkrankungen an Zähnen und Zahnfleisch können beim Home-Bleaching schädliche Folgen für den Zahnschmelz haben.

Falsche Anwendung begünstigt Zahnschmerzen ebenso wie Schäden an Zahn oder Nerv

Wer unzufrieden mit der Farbe seiner Zähne ist, sollte unbedingt seine vertraute Zahnarztpraxis kontaktieren. Denn nicht jede Methode eignet sich für jeden Zahn. „Der Zahnarzt oder die Zahnärztin beurteilt je nach Verfärbungsgrad und -ursache, welche Aufhellungsmethode sich für den Patienten eignet. Zudem wird geprüft, ob Zähne und Zahnfleisch gesund sind, denn nur dann kommt überhaupt eine aufhellende Behandlung in Betracht,“ erklärt Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KZVWL).

Leiden Patienten unter Karies, undichten Füllungen, Defekten am Zahnschmelz oder Haarrissen, so besteht beim Home-Bleaching das Risiko, dass Bleichmittel in das Innere des Zahns eindringen und Schmerzen oder sogar Schäden an Zahn oder Zahnnerv verursachen können. Auch Zahnfleischreizungen oder Überempfindlichkeit sind möglich. Hochkonzentrierte Mittel, wie zum Beispiel aus den USA oder Kanada, die über den Onlinehandel auch in Deutschland zu erwerben sind, zerstören laut aktueller kanadischer Forschung sogar das Zahnmark. „Frei verkäufliche Produkte müssen sehr akkurat aufgetragen werden, sonst kommt es zu unregelmäßigen Ergebnissen oder zu Angriffen auf das Zahnfleisch. Das kann dann nur ein Zahnarzt professionell beheben,“ ergänzt Jost Rieckesmann, Präsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe. Auch sollten Schwangere, Stillende oder Patienten mit Unverträglichkeiten genau die Inhaltsstoffe prüfen.

Zähne sind von Natur aus nicht rein weiß. Alles, was über die üblichen Reinigungsmethoden hinaus geht, ist Kosmetik, die man mit Experten besprechen sollte.

Seib und Rieckesmann empfehlen daher: „Sprechen Sie mit Ihrer Zahnärztin oder ihrem Zahnarzt, diese sind als Experten die besten Ansprechpartner rund um Zahngesundheit!“

Pressebilder

Jost Rieckesmann, Präsident der ZÄKWL, Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der KZVWL
KZVWL/ZÄKWL
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