Kreis Lippe nimmt Vorreiterrolle ein - 21/09/2021

Zusammenschluss für frühkindliche Zahngesundheit

Wenn man einen kleinen Patienten auf dem Zahnarztstuhl sitzen hat, der 3 oder 4 Jahre alt ist, aber bereits ein stark beschädigtes Milchgebiss hat, löst das wohl bei jedem Zahnarzt große Betroffenheit aus. So etwas darf heutzutage nicht mehr passieren.

In der heutigen Zeit sind Netzwerkbildungen und Kooperationen im Gesundheitswesen darum ein wichtiger Bestandteil bei der Lösung der auftretenden Fragen und Probleme, denn oftmals sind Eltern durch unterschiedlich kommunizierte Ansätze verunsichert. Die frühkindliche Karies (Early-Childhood-Caries / ECC) ist hierfür ein gutes Beispiel. Sie ist eine der inzwischen häufigsten chronischen Erkrankung bei Kindern im Vorschulalter. Der Kreis Lippe hat hier in einem interdisziplinaren Netzwerk aus Zahnärzten, Kinder- und Jungendärzten sowie der Kreisverwaltung eine Vorreiterrolle eingenommen. Die Fachgruppen treffen sich hierbei zu einem regelmäßigen Austausch, um bei Patienten einheitliche Behandlungs- und Präventionskonzepte nach neuestem wissenschaftlichem Standard zu kommunizieren.

Um bei allen involvierten Fachgruppen ein einheitliches Hintergrundwissen zu vermitteln, ein konkretes Kennenlernen zu ermöglichen und regionale Absprachen treffen zu können, richten Ärztekammer, Kassenärztliche Vereinigung, Zahnärztekammer (ZÄKWL), Kassenzahnärztliche Vereinigung (KZVWL) und der Landesverband Westfalen-Lippe im Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V. (BVKJ) regelmäßig regionale Veranstaltungen aus. Eingeladen werden Zahnärzte, ÖGD, Hebammen, Gynäkologen, Hausärzte, frühe Hilfen sowie Kinder- und Jugendärzte. Aus einem dieser Veranstaltungen hatte sich das regionale Netzwerk in Lippe gebildet.

„Die Hälfte aller kariösen Defekte, die bei der Einschulung festgestellt werden, entsteht in den ersten drei Lebensjahren. ECC ist aufgrund der Anzahl der betroffenen Zähne, des Schweregrads der Zerstörung und des geringen Alters der Kinder ein großes kinderzahnheilkundliches Problem“, erklärt Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der KZVWL.  „Entgegen einer weitverbreiteten Fehleinschätzung hat Karies im Kleinkindalter auch äußerst negative Auswirkungen auf die spätere Mundgesundheit von Erwachsenen“, ergänzt Zahnärztekammer Präsident Jost Rieckesmann.
Eine kontinuierliche Prophylaxe für alle Kinder ab dem Durchbruch des ersten Zahns ist also entscheidend, damit die Kinder langfristig kariesfrei bleiben. Dazu zählt gesunde und bewusste Ernährung, zweimal tägliches Zähneputzen mit fluoridhaltiger Zahnpasta und regelmäßige Kontrolluntersuchungen beim Zahnarzt.

Weitere Infos erhält man online unter https://www.zahnaerzte-wl.de/pages/zahnaerztliches-kinderuntersuchungsheft

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© proDente e.V./Johann Peter Kierzkowski
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