Neue Behandlungsrichtlinie verbessert Versorgung - 12/07/2021

Volkskrankheit Parodontitis kann jetzt effektiver bekämpft werden

Parodontitis ist eine Volkskrankheit, die oftmals zu spät erkannt wird.

Aktuell sind in Deutschland 12 Millionen Erwachsene von einer schweren parodontalen Erkrankung betroffen. Parodontitis ist eine Volkskrankheit, die oftmals zu spät erkannt wird, da sie schmerzfrei verläuft und die Patientinnen und Patienten die Entzündung nicht bemerken. Es handelt sich um eine chronische Entzündung von Zahnfleisch und Zahnhalteapparat, die sich nicht nur im Mund, sondern auch negativ auf die Gesamtgesundheit auswirken kann und zahlreiche Erkrankungen wie z.B. Diabetes mellitus, koronare Herzerkrankungen, Schlaganfall oder rheumatoide Arthritis begünstigen kann. Seit dem 1. Juli 2021 gilt nun eine neue Richtlinie zur Behandlung von Parodontitis, die dem neuesten Stand der Wissenschaft entspricht und erweiterte Therapiemöglichkeiten für gesetzlich Versicherte zulässt.

Jahrzehntelanger Stillstand beendet

„Die neue Behandlungsrichtlinie hat einen jahrzehntealten Stillstand und die immer größer gewordene Lücke zwischen Wissenschaft und veralteten Vorgaben beendet. Endlich hat die Zahnärzteschaft die Möglichkeit, Patienten besser mitzunehmen und einen niedrigschwelligen Zugang zur Behandlung von Parodontitis zu ermöglichen“, erklärt Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung. Denn nun seien neue weitere Bausteine der Behandlung im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenkasse hinzugefügt worden. Diese sollen die Mundhygienefähigkeit und Gesundheitskompetenz erhöhen und Patienten aktiv in die Therapie einbinden.

„Der Erfolg der Therapie ist eng mit der Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Patient verknüpft, das beginnt schon mit den regelmäßigen Vorsorgeterminen. Daher begrüßen wir es außerordentlich, dass der Katalog der Regelleistungen nun deutlich erweitert ist und Patientinnen und Patienten leichter an die notwendige Behandlung kommen. Wir empfehlen ohnehin regelmäßig zur Vorsorge und damit auch zum Parodontitis-Check in die Zahnarztpraxis zu kommen. Besonders zeitnah sollte zahnärztlicher Rat gesucht werden, wenn einem selbst Rötungen, Schwellungen, vermehrtes Zahnfleischbluten beim Zähneputzen oder Mundgeruch auffallen.“, ergänzt Jost Rieckesmann, Präsident der Zahnärztekammer Westfalen-Lippe. Parodontitis sei die häufigste Ursache für Zahnverlust und lasse sich umso besser behandeln, je früher sie erkannt werde.

Mehr Infos auf der Website der zahnärztlichen Körperschaften in Westfalen-Lippe: https://www.zahnaerzte-wl.de/parodontitis

So schützen sich Patienten

Wer durch eine gute Mundhygiene Beläge auf den Zähnen vermeidet, der schützt sich auch vor Parodontitis. Daher gilt: Unbedingt zweimal am Tag Zähneputzen und einmal täglich die Zahnzwischenräume mit Zahnseide oder Interdentalbürstchen säubern. Die eigenen Pflegemaßnahmen sollten mindestens ein- bis zweimal jährlich, je nach Befund und zahnärztlicher Empfehlung gegebenenfalls auch häufiger, durch eine professionelle Zahnreinigung ergänzt werden. Dies kann man gut mit den regelmäßigen Kontrollterminen beim Zahnarzt kombinieren.

Selbsttest für Patienten – Wie gesund ist Ihr Zahnfleisch?
www.dgparo.de/parodontitis/selbsttest

Über die KZVWL:
Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KZVWL) vertritt die 5.700 Vertragszahnärzte in Westfalen-Lippe gegenüber den gesetzlichen Krankenkassen und beschäftigt 180 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Münster.

Über die ZÄKWL:
Die Zahnärztekammer Westfalen-Lippe (ZÄKWL) ist die berufliche Vertretung der rund 8.200 Zahnärztinnen und Zahnärzte in Westfalen-Lippe der Regierungsbezirke Arnsberg, Detmold und Münster. Sie vertritt die berufsrechtlichen, berufsethischen und allgemein-zahnärztlichen Belange zur Sicherung einer hochwertigen zahnärztlichen Versorgung der Bevölkerung. Die ZÄKWL ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts.

Pressebilder

Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der KZVWL, Jost Rieckesmann, Präsident der ZÄKWL
KZVWL/ZÄKWL
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