Mehr Sicherheit für die Zahngesundheit von Kindern - 27/11/2025

Zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen ab 2026 im Gelben Heft

Stark für Kinderzähne: Die Zahnvorsorge kommt ins Gelbe Heft.

Ab dem 1. Januar 2026 werden nach einer Richtlinienänderung erstmals auch die zahnärztlichen Früherkennungsuntersuchungen (Z1–Z6) im „Gelben Heft“ dokumentiert. Damit wird der Zahnarzttermin für Kinder so selbstverständlich wie der Kinderarzttermin – ein großer Schritt für die frühe und wirksame Kariesprävention. Über diese Neuerung informierte die KZVWL am 26. November in einer Großveranstaltung mit mehr als 1.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern.

Für Eltern bedeutet das: Alle wichtigen Vorsorgeuntersuchungen ihres Kindes finden sich künftig übersichtlich an einem Ort. Die Dokumentation der zahnärztlichen Untersuchungen im etablierten Gelben Heft soll dafür sorgen, dass deutlich mehr Kinder frühzeitig und regelmäßig beim Zahnarzt vorgestellt werden.

Dr. Holger Seib: „Kinder profitieren lebenslang davon, wenn wir früh anfangen“

„Die frühe Erfassung im Gelben Heft stärkt die Zahngesundheit aller Kinder – egal aus welchem Umfeld sie kommen. Wenn wir Zahnerkrankungen im ersten Lebensjahr erkennen, beraten und behandeln, hat ein Kind die besten Chancen auf ein kariesfreies Aufwachsen“, betont Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der KZVWL.

Er ergänzt: „Die wissenschaftlichen Daten zeigen klar: Kinder, die früh und regelmäßig zur zahnärztlichen Vorsorge gehen, haben später deutlich weniger Zahnprobleme. Das neue Gelbe Heft hilft uns, wirklich alle Familien zu erreichen.“

Die sechs zahnärztlichen Untersuchungen im Überblick

Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen bereits heute sechs zahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen vom 6. Lebensmonat bis zum 6. Geburtstag. Ab Januar 2026 werden diese verpflichtend im Gelben Heft dokumentiert:

  • Z1–Z3: Früherkennungsuntersuchungen im Kleinkindalter (6.–33. Lebensmonat)
  • Z4–Z6: Untersuchungen im Alter von 3 bis 6 Jahren (34.-72. Lebensmonat)

Jede Untersuchung umfasst:

  • Kontrolle von Mund, Zähnen und Kieferentwicklung
  • Beratung zur Ernährung und zahngesunden Trinkgewohnheiten
  • Informationen zur richtigen Mundhygiene, Fluoridierung und Schnuller-/Flaschengebrauch
  • Einschätzung des individuellen Kariesrisikos

Gerade die Early Childhood Caries (ECC) – eine frühkindliche Form der Karies – kann so wirksam vermieden werden.

Das zeigen aktuelle Studien

Die 6. Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS 6) bestätigt: Regelmäßige Vorsorge ab dem ersten Zahn wirkt – und zwar langfristig. Die großen Präventionserfolge der vergangenen Jahrzehnte bei Kindern (z. B. 90 % weniger Karies seit Einführung der Gruppen- und Individualprophylaxe) zeigen, wie effektiv frühzeitige Betreuung ist. DMS-6-Daten belegen erstmals, dass die Effekte bis ins Erwachsenenalter reichen: Kinder, die früh an Präventionsprogrammen teilgenommen haben, behalten dauerhaft gesündere Zähne. Gleichzeitig weisen die Forschenden darauf hin, dass der Rückgang der Karies bei Kindern zuletzt stagniert. Deshalb ist eine bessere Erreichbarkeit der Familien – wie jetzt durch das Gelbe Heft – entscheidend.

Über die KZVWL:

Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe (KZVWL) vertritt rund 6.000 Vertragszahnärztinnen und Vertragszahnärzte in Westfalen-Lippe gegenüber den gesetzlichen Krankenkassen, sichert die zahnmedizinische Versorgung für gesetzliche Versicherte und beschäftigt 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Münster.

Pressebilder

Dr. Holger Seib, Vorstandsvorsitzender der KZVWL (© Kopfkunst, Paul Metzdorf)
© Kopfkunst, Paul Metzdorf
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