Mit einem speziellen Befundbogen können Zahnärztinnen und Zahnärzte Spuren häuslicher Gewalt bei Patientinnen oder Patienten dokumentieren und den Opfern auch weiterführende Hilfe anbieten. Der Befundbogen ist von der Zahnärzteschaft zusammen mit dem Forensikexperten Dr. Dr. Claus Grundmann entwickelt worden.

Der Bogen wurde vor dem Hintergrund entwickelt, dass die Zahl von Verletzungen durch häusliche Gewalt stark gestiegen ist. Die Dunkelziffer der Fälle ist hoch. Zahnärztinnen und Zahnärzte bekommen oft als erste und zum Teil auch als einziges ärztliches Fachpersonal die Opfer von häuslicher Gewalt zu Gesicht. Daher kann die frühzeitige zahnmedizinische Dokumentation für eine spätere strafrechtliche Verfolgung von entscheidender Bedeutung sein. Der Befundbogen hilft, Spuren von Gewalt sofort und umfassend zu dokumentieren. 

Zudem ist es wichtig, darauf hinzuwirken, dass die Opfer weitere Hilfe in Anspruch nehmen. Gewaltopfer haben häufig enorme Ängste, sich anderen Menschen anzuvertrauen. Die enge Bindung und das vertrauensvolle Verhältnis zu ihrer Zahnärztin oder ihrem Zahnarzt können ihnen sehr helfen.