
09:00 - 17:00
Auf der Horst 31, 48147 Münster
Bezeichnung: | Kurs-Nr. 24.705805 |
Fachgebiet: | Curriculum PAR |
Fortbildungspunkte: | 8 |
Dozent(in)/Referent(in): |
Prof. Dr., Schlagenhauf Ulrich, Würzburg |
Zielgruppe: |
Zahnärztin/Zahnarzt Zahnärztinnen |
Aktuelle Erkenntnisse zur Entstehung parodontaler Erkrankungen belegen mittlerweile, dass nicht mangelhafte Mundhygiene per se sondern eine bakterielle Dysbiose d.h. eine entzündungsförderliche Veränderung der Verteilung einzelner bakterieller Spezies in den oralen Biofilmen den wahren Auslöser gewebs-destruktiver chronischer Entzündungs¬prozesse am Parodontium bildet. Die Entstehung der Dysbiose selbst wiederum kann von einer ganzen Reihe von Risikofaktoren wie Rauchen, Fehlernährung, Stress oder dem Vorliegen anderer chronisch-entzündlicher Erkrankungen wie etwa Diabetes mellitus ausgelöst werden.
Im Rahmen dieses Kurstages des PAR-Curriculums werden die beteiligten Mechanismen im Detail besprochen und an Hand von Fallbeispielen ihrer klinischen Relevanz erläutert. Da nach dem aktuellen Modell der Dysbiose nicht die Quantität sondern die Qualität der Plaque der entscheidenden ätiologischer Faktor ist, können die übliche mechanische Reinigung und der adjunktive Einsatz von Antibiotika nur kurzfristig einen therapeutisch günstig Einfluss auf die Ausprägung parodontaler Entzündungen nehmen. Ohne die Kenntnis und Modulation der wahren Triggerfaktoren ist jedoch ein Rezidiv der entzündungsauslösenden Dysbiose meist unvermeidlich.
Das erweiterte Würzburger Therapiekonzept umfasst daher neben der etablierten mechanischen Plaque¬kontrolle auch die Umstellung der Ernährung sowie den adjunktiven Konsum entzündungshemmend wirkender probiotischer Keime. Hierdurch eröffnen sich neue Therapieoptionen insbesondere beim Erhalt schwer vorgeschädigter Zähne, sowie in der Therapie und Prävention älterer Menschen, die eine adäquate mechanische Plaquekontrolle häufig der erforderlichen manuellen und kognitiven Fähigkeiten scheitert. Die erfolgreiche Umsetzung des Konzeptes sowie seine Möglichkeiten und Grenzen im klinischen Alltag werden anhand konkreter Fallbespiele erläutert und diskutiert.